Mund-Nasen-Schutz, der Versuch einer Erklärung

*Mund-Nasen-Schutz, der Versuch einer Erklärung*
In den letzten Tagen kam vermehrt die Diskussion um das Tragen der Mund-Nasen-Schutzmasken in der Öffentlichkeit auf. Die Not an geeignetem Material „ist auch deshalb so gewaltig, weil die Bundesregierung sich viel zu wenig um den Schutz von Ärzten und Pflegern vor dem Coronavirus gekümmert hat“, wie der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe schreibt. Ob dem wirklich so ist, oder auch in den Kliniken oder Arztpraxen Fehler bei der Bevorratung oder Beschaffung gemacht worden sind, kann ich nicht beurteilen. 
Ich versuche hier einmal die Unterschiede der einzelnen Masken zu erklären.

Im Grunde gibt es vier verschiedene Versionen, den normalen Mund-Nasen-Schutz, die FFP1, die FFP2 (hier auf einem Foto von mir zu sehen) und die FFP3 Maske. Sie unterscheiden sich grundsätzlich in der Durchlässigkeit von Tröpfchen (Partikel), die Ursächlich für die Übertragung von Krankheiten sind. Je hochwertiger die Maske, desto kleinere Partikel können gefiltert werden. Das Coronavirus hat übrigens eine Größe von 0,0001mm (0,1µm). 
FFP steht für Filtering Face Piece. 

Die einfachste Variante, der Mund-Nasen-Schutz, ist die normale „OP-Maske“. Sie schützt den Anderen vor abgegebenen Speicheltröpfchen des Trägers. Sie schützt den Träger aber nicht vor Viren, die über die Luft übertragen werden. Dafür ist sie zu „undicht“. Im normalen OP-Betrieb reicht sie aber vollkommen aus. Die FFP1 Maske filtert zusätzlich die Atemluft des Trägers von außen. Sie liegt dichter an, schützt aber auch nicht umfassend vor luftgetragenen Viren.

Die FFP2 und FFP3 Masken bieten zusätzlich zertifizierten Schutz vor luftgetragenen Viren (94%-99%). 
Sie haben allerdings einen sehr hohen Atemwiederstand und sind, wenn sie über eine längere Zeit getragen werden, sehr belastend für das Personal. Besonders das Ein- und Ausatemventil bei der FFP3 Maske macht die Atmung nicht einfacher, insbesondere dann, wenn kraftaufreibende Arbeiten am Patienten durchgeführt werden müssen. Sie bieten optimale Anpassung an das Gesicht und haben zusätzliche Lagen von Filtermaterial, die weitere Partikel auffangen können. 

Die Fotos von den Krankenhäusern, wo das Personal viele Stunden derart „vermummt“ unter schwersten Bedingungen arbeiten muss, sind sehr bedrückend. Sie alle haben unser größten Respekt und Anerkennung verdient. Ich hoffe nicht, dass es uns auch in dieser Art und Weise treffen wird.

Jens Schilling
Fachkrankenpfleger

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