Ich bin zutiefst dankbar und bewegt von der riesengroßen Anteilnahme auf meinen ersten Beitrag über die erfolgreich abgelaufene Reanimation auf Sylt .
Es war tatsächlich der erfolgreichste Post der letzten zehn Jahre – unfassbar viele Menschen haben ihn gelesen, geteilt und kommentiert. Dieses Echo hat mir noch einmal gezeigt: Das Thema Laienreanimation berührt, bewegt und rettet Leben.
Laienreanimation kann jeder – und sie rettet Leben!
Vor kurzem durfte ich ein Erlebnis teilen, das mir wieder einmal gezeigt hat, warum mein Projekt so wichtig ist. Meine Frau und ich waren in der Sansibar auf Sylt, als plötzlich direkt neben uns ein Mensch zusammenbrach. Herz-Kreislaufstillstand.
Ich begann sofort mit der Herzdruckmassage, ließ einen Defibrillator holen und den Notruf absetzen. Schon nach kurzer Zeit bekam ich wertvolle Unterstützung: von zwei zufällig anwesenden Ärzten, einem Rettungshelfer der DLRG – und auch von vielen Gästen, die nicht einfach zuschauten, sondern tatkräftig mithalfen. Sie reichten Decken, sorgten für Sichtschutz und trugen so entscheidend dazu bei, dem Patienten Würde und Ruhe zu geben. Nach rund 6–7 Minuten zeigte der Patient wieder Lebenszeichen. Ein Moment, den man nie vergisst.
Einige Tage später erhielt ich den bewegendsten Anruf überhaupt – die Ehefrau des Patienten meldete sich voller Dankbarkeit und Freude. Ihr Mann hatte überlebt und war auf dem Weg der Genesung, ohne bleibende Schäden.
Mittlerweile durfte ich ihn, seine Frau und auch ihren Sohn persönlich treffen. Wir haben einen wunderbaren Abend beim gemeinsamen Grillen verbracht, an dem ich viele Fragen der Familie beantworten konnte. Ein sehr emotionales Wiedersehen, das uns allen in Erinnerung bleiben wird. Und wir haben beschlossen: Wir bleiben in Kontakt!
Genau darum geht es in meinem Projekt „Laienreanimation kann jeder“. Schnelle Hilfe rettet Leben, besonders dort, wo der Rettungsdienst längere Anfahrtszeiten hat. Reanimation ist kein Hexenwerk: Prüfen – Rufen – Drücken. Mehr braucht es nicht, um die entscheidenden Minuten zu überbrücken.
Ich freue mich nun besonders auf einen Vortragsabend beim DRK auf Sylt der in den kommenden Wochen stattfinden wird, um über die Bedeutung der Laienreanimation zu sprechen und noch mehr Menschen Mut zum Handeln zu machen.
Jens Schilling
Projektleiter „Laienreanimation kann jeder“
