Druck- und Engegefühl in der Brust, ausstrahlende Schmerzen oder akute Atemnot gehören zu den häufigsten Warnsignalen einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Diese Beschwerden stehen im Fokus der diesjährigen Herzwochen, denn die Erkrankung zählt weiterhin zu den häufigsten Herzleiden. Ursache ist eine fortschreitende Verengung der Herzkranzgefäße infolge von Gefäßverkalkungen, wodurch der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Bleibt die Erkrankung unerkannt oder unbehandelt, kann sie schwerwiegende Folgen haben. Dazu zählen Herzrhythmusstörungen, eine chronische Herzschwäche oder ein Herzinfarkt. In vielen Fällen endet die KHK sogar mit einem plötzlichen Herztod. Nach aktuellen Auswertungen sind allein in Hagen (NRW, meine Heimatstadt) rund 13.800 Menschen ab dem 30. Lebensjahr betroffen.
Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko deutlich an. Männer sind in nahezu allen Altersgruppen häufiger betroffen als Frauen. Bereits ab dem mittleren Lebensalter ist die koronare Herzkrankheit weit verbreitet, ihren höchsten Anteil erreicht sie bei den über 80-Jährigen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern lassen sich unter anderem durch biologische Faktoren sowie durch unterschiedlich ausgeprägte Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Bewegungsmangel erklären.
Zu den wichtigsten beeinflussbaren Risiken zählen neben dem Tabakkonsum auch ein dauerhaft erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen, starkes Übergewicht sowie Diabetes. Diese Faktoren beschleunigen die Gefäßverengung und erhöhen die Gefahr akuter Ereignisse.
Symptome erkennen – rechtzeitig handeln
Ein zentrales Problem der koronaren Herzkrankheit ist, dass ihre Symptome sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Während einige Betroffene klassische Brustschmerzen verspüren, äußert sich ein Herzinfarkt bei anderen lediglich durch Kurzatmigkeit, Übelkeit, Rückenschmerzen oder ein starkes Schwächegefühl. Gerade diese unspezifischen Anzeichen werden häufig unterschätzt oder fehlinterpretiert. Verzögerungen beim Notruf sind ein wesentlicher Grund dafür, warum es immer wieder zu tödlichen Verläufen kommt.
Warum Laienreanimation Leben retten kann
Kommt es infolge eines Herzinfarkts zu einem plötzlichen Herzstillstand, zählt jede Minute. Ohne sofortige Hilfe sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit drastisch. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass möglichst viele Menschen in der Laienreanimation geschult sind. Frühzeitige Herzdruckmassage kann die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken und die Chancen auf ein Überleben erheblich steigern. Kenntnisse in Erster Hilfe sind damit ein entscheidender Baustein in der Rettungskette.
Strukturierte Behandlung verbessert die Prognose
Die Behandlung der koronaren Herzkrankheit beruht auf mehreren Säulen: einer nachhaltigen Veränderung des Lebensstils, medikamentösen Therapien sowie – wenn nötig – medizinischen Eingriffen zur Verbesserung der Durchblutung der Herzkranzgefäße. Besonders wichtig ist dabei die aktive Mitarbeit der Betroffenen. Sie müssen ihre Erkrankung verstehen, Medikamente konsequent einnehmen und im Ernstfall schnell reagieren können.
Eine strukturierte Betreuung bietet das Disease-Management-Programm (DMP), das auf eine langfristige, koordinierte Versorgung abzielt. Durch regelmäßige ärztliche Kontrollen, individuell abgestimmte Therapieziele und ergänzende Unterstützungsangebote soll das Risiko für Herzinfarkte gesenkt und die Lebensqualität erhalten werden.

