Laut dem aktuellen Jahresbericht des Deutschen Reanimationsregisters wurden im Jahr 2024 in 40,4 % der Fälle Laien telefonisch bei der Reanimation angeleitet – ein wichtiger Baustein, um Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand zu retten.
Trotz steigender Zahlen gibt es noch großes Potenzial nach oben – denn leider machen noch nicht alle Leitstellen mit. Hier braucht es dringend eine gesetzliche Verpflichtung, damit T-CPR bundesweit flächendeckend umgesetzt wird!
Was sagen die Fachgesellschaften?
Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) sowie der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) unterstreichen regelmäßig die Relevanz der T-CPR. Sie fordern eine flächendeckende Umsetzung, Verbindlichkeit und Qualitätsmanagement. In den Reanimationsleitlinien und in den „10 Thesen zur Verbesserung der Reanimationsversorgung in Deutschland“ – erstmals entwickelt 2014 und 2024 aktualisiert – ist die T-CPR ein zentraler Baustein.
Für das Überleben eines Betroffenen zählen Sekunden – und mehrere Faktoren müssen zusammenspielen:
Bewusstsein der Laienreanimation und des Defibrillators erhöhen
Flächendeckende Verbreitung von AEDs – schnell verfügbar und leicht zu bedienen.
Telefonreanimation (T-CPR) – sofortige, fachkundige Anleitung für Ersthelfer.
Schülerausbildung in Wiederbelebung – je früher man es lernt, desto selbstverständlicher wird es.
Warum ist die T-CPR so wichtig in der Rettungskette?
Unterstützung in abgelegenen Regionen: Gerade dort, wo Rettungsdienste länger brauchen, kann T-CPR lebensrettend sein.
Zeitgewinn: Sobald ein Notruf eintrifft, kann die Leitstelle sofort mit der Anleitung beginnen – oft bevor hilfreiche Maßnahmen vor Ort gestartet werden.
Überlebensvorteil: Eine frühzeitige Herzdruckmassage kann Überlebenschancen verdoppeln bis vervielfachen.
Hemmungen abbauen: Laien zögern oft aus Unsicherheit. Durch telefonische Anleitung fühlen sie sich sicherer, zu handeln.
Qualitätssicherung: Mithilfe standardisierter Algorithmen und Checklisten (z. B. in Bayern entwickelt) wird die Abfrage und Anleitung systematisch strukturiert.
Wirkung evaluieren: Das Deutsche Reanimationsregister (GRC, DGAI) sammelt Daten zur T-CPR in einem eigenen Modul zur Qualitätskontrolle und Verbesserung der Rettungskette.

Quelle Foto: Deutsches Reanimationsregister